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- Veröffentlicht am Freitag, 05. Juli 2024 17:40
Bischof Wiesemann unterzeichnet die Empfangsurkunde zur Lieferung des Weinzehnts 2024 aus Kirrweiler, v. l. Kirrweilers Bürgermeister Rolf Metzger, „Georgius“, „Gertrud von Kerrweiler“ - Bilder © Bernhard Bumb
Bischöfe freuen sich über den Weinzehnt 2024
Weinprinzessin Sina I. mit Delegation aus Kirrweiler (Pfalz) in einer Kutsche zum Dom gefahren
Speyer. - Zum Gefolge aus der Südpfalz gehörten auch wieder „Gertrud von Kerrweiler“ (Louisa Weis) und „Georgius, Verwalter des göttlichen Weinkellers“ (Georg Weis), die, in historische Gewänder gekleidet im Domnapf stehend, Bischöfe und Publikum zur Zeremonie herbeiriefen.
Ihre Hoheit, Weinprinzessin Sina I. von Kirrweiler, kommt in der Kutsche. Auf dem Bock Helmut und Barabra Hanten (Speyer).
Georgius blickte zurück auf die Geschichte des Weinzehnts, der aus einer schwierigen Zeit stamme, in der viele Menschen hungern mussten. „Verdursten muss heutzutage Gott sei Dank keiner mehr. Merkt ihr eigentlich, wie gut es euch heutzutage geht? Manchmal kommen da Zweifel…“, mahnte er die Zuschauerinnen und Zuschauer.
l.: Sina I., Winzerin Maike Schwab mit Tochter.
Für Georgius war es der letzte Weinzehnt, Georg Weis verabschiedete sich in Speyer von seiner Aufgabe. „Was gibt’s für einen Pfälzer schöneres als vorm Dom Abschied zu nehmen?“, schloss er.
r.: Bürgermeister Metzger, Kirrweiler.
Bischof Wiesemann begrüßte die Delegation herzlich in Speyer zu diesem „immer ganz besonderen Ereignis“. Er bedankte sich für die treue Bewahrung der Tradition und für den alljährlich wunderbaren Wein, den er auch gerne als Geschenk nutze:
Mit Musik geht alles besser.
„Das sind schöne Möglichkeiten, ihn an verschiedenen Anlässen mitzunehmen, wenn ich zum Beispiel an Weihnachten verschiedene Einrichtungen besuche, freuen sich die Menschen immer sehr über den Wein, oder auch wenn ich ihn im Bischofshaus für meine Gäste ausschenke. Durch die Verbindung mit dem Kirrweiler Wein entsteht immer ein schönes Pfälzer Heimatgefühl.“
So muss es sein: bischöfliche Verneigung vor Ihrer Hoheit.
Weihbischof Otto Georgens begrüßte die Kirrweiler Delegation mit einem kleinen Reim: „Heit mein ich, liebe Leid, es wäre auch für ein Danke Zeit“. Auch er nutze den Weinzehnt gerne als Geschenk bei seinen Besuchen – zum Beispiel bei seiner alljährlichen Reise nach Aachen zur misereor-Zentrale, bei der er immer einen Karton Kirrweiler Wein im Gepäck habe.
Herzliche Begrüßung: Sina, Metzger, Wiesemann.
„Von daher ist es auch immer ein Geben und Nehmen. Wir sind die Beschenkten, aber wir beschenken auch weiter und ihr habt auch was davon“, betonte der Weihbischof, da er dabei auch immer kräftig die Werbetrommel für das jeweilige Weingut rühre.
Wortgewaltig: Georgius im altehrwürdigen Domnapf.
Kirrweilers Bürgermeister Rolf Metzger übergab den Bischöfen die Urkunde mit den Informationen zum diesjährigen Zehntwein. Er freue sich, dass die Weihnzehnt Übergabe mittlerweile schon zum 14. Mal vor dem Dom stattfindet, somit zu einer echten Tradition geworden ist, und dass der Kirrweiler Wein zu besonderen Anlässen bei den Bischöfen getrunken werde.
„Wir hoffen, wir machen das noch oft, und dürfen noch viele Jahre unseren Wein hierher nach Speyer bringen“, so Metzger. Weinprinzessin Sina I. nannte die alljährliche Übergabe des Weinzehnts ein „Zeichen der engen Beziehung zwischen Kirche, Ort und Weinbau“. Der Weinzehnt symbolisiere Dankbarkeit und Wertschätzung für die reiche Ernte des vergangenen Jahres.
Gemeinsam luden sie alle Anwesenden zum Festprogramm des diesjährigen Weinzehnts, an diesem Wochenende, nach Kirrweiler ein.
In diesem Jahr stammt der „Zehnt-Wein“, ein 2023er Grauburgunder, aus dem Kirrweiler Weinhaus Matt-Schwab. Winzerin Maike Schwab blickte zurück auf einen schwierigen Weinherbst, geprägt durch lange Trockenperioden und späten Regen kurz vor der Ernte.
„Der 2023er Grauer Burgunder classic ist ein Wein im oberen trockenen Bereich, mit Nussaromen und einem fruchtigen Geschmack nach Banane und Mango“, erzählte Schwab. „Er passt zu Fisch, Pfälzer Gerichten und einem lauen Sommerabend auf der Terrasse. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit unserem Wein und guten Genuss!“
Prosit auf den Weinzehnt!
Die zweimal 132 Flaschen wurden als Geschenk der Gemeinde Kirrweiler an die Speyerer Bischöfe übergeben. Musikalisch umrahmt wurde die Weinzehntübergabe von den Original Sankt Martiner Weinschlauchdudlern.
Zur Geschichte des Weinzehnts
Der Weinort Kirrweiler an der Südlichen Weinstraße war zu Feudalzeiten Oberamt und Sommerresidenz der Fürstbischöfe des alten Bistums Speyer. Auf Anregung von Bürgermeister Metzger wurde 2011 – anlässlich des 950-jährigen Domweihjubiläums – an die alte Tradition des „Weinzehnts“ neu angeknüpft, bei der dem bischöflichen Landesherrn der „Zehnte“ des Weinertrages abgeliefert werden musste.
Bischof Wiesemann bei seiner Ansprache.
Der Weinzehnt ist eine Naturalabgabe auf die Weinernte im bischöflichen Weinberg in der Kirrweilerer Gemarkung „in den Flegeläckern“. In früheren Jahrhunderten wurde der Weinzehnt im fürstbischöflichen Zehntkeller in Kirrweiler entrichtet, dort ausgebaut und anschließend nach Speyer gebracht. Heutzutage bringen die Kirrweilerer den trinkfertigen Wein direkt zu den Bischöfen nach Speyer. - Bistum Speyer
Weihbischof Otto Georgens hat wieder lustige Zeilen parat.
Die Kirrweiler Fahne vorm Dom zu Speyer.
Auch Bürgermeister Metzger sprach einige Worte.
Nochmal Prosit auf den Weinzehnt.
machten musikalische Stimmung.
Sina I. spricht zum Volk.
Auch Weihbischof Georgens unterzeichnte die Empfangsurkunde...
...und hat diese Geste wohl beim Donald Trump abgeguckt.
Stoßen gemeinsam auf den neuen Weinzehnt an: Weihbischof Otto Georgens, Kirrweilers Bürgermeister Rolf Metzger, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weinprinzessin Sina I. und Winzerin Maike Schwab © Klaus Landry