Aktuell
- Details
- Veröffentlicht am Montag, 01. Juli 2024 05:13
Einzug in den Dom - Gabriel Kimmle im weißen Gewand vorm Bischof. - Bilder © Klaus Landry
Gabriel Kimmle von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum Priester weiht
Wiesemann stellt die Liebe zur Gegenwart Gottes in den Mittelpunkt seiner Predigt / „Hass und Hetze überwinden und Menschen eine Hoffnung für die Zukunft geben.“
Speyer. - Im Speyerer Dom hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am vergangenen Samstag (29. Juni) Diakon Gabriel Kimmle zum Priester geweiht. Zahlreiche Priester, Angehörige, Freunde, Weggefährten und Gläubige feierten das festliche Pontifikalamt mit.
Der Moment der Priesterweihe.
„Wir wollen Gott danken in diesen Tagen, denn jede einzelne Berufung ist ein großes Geschenk Gottes und zeigt sein Wirken in unserer Zeit,“ hob Bischof Wiesemann in seiner Begrüßung hervor. In der Predigt nahm er Bezug auf den Primizspruch von Gabriel Kimmle „Der Eifer für dein Haus verzehrt mich!“ Psalm 69, 10.
Wiesemann heißt Kimmle als Prieser willkommen.
In diesem Primizspruch würde deutlich werden, dass hier „niemand ist, der einen schnellen Job sucht“, vielmehr einer, der auf der Suche nach etwas ist, „dass ihn ganz und gar existenziell berührt und auch herausfordert“, so der Bischof von Speyer. Im 69. Psalm erlebe man einen Beter, der von außen, aber auch von innen gedrängt werde, der jedoch bei aller Bedrängnis sieht: „Da ist etwas, das ihn eben nicht dazu befähigt einfach zu entweichen, sondern, dass ihn im Inneren dazu aufruft dabei zu bleiben, dran zu bleiben, eine Aufgabe fürs Leben zu erfüllen.“
„Der Eifer für dein Haus verzehrt mich!“
Wiesemann sieht hierin eine Entschlossenheit und einen Willen, „zwischen allen Höhen und Tiefen“, „tiefe Liebe zur Gegenwart Gottes“ zu empfinden und ihm zu dienen. Primizspruch wirke nicht nur in die Vergangenheit und beschreibe den Weg der Berufung von Gabriel Kimmle, sondern er weiße auch in die Zukunft. Bischof Wiesemann wörtlich: „In einer sehr unübersichtlichen Zeit, in der wir alle stehen, wird deutlich, wie wesentlich es sein wird, dass wir uns stellen und im Inneren nach dem fragen, was wir in dieser Welt bezeugen wollen.“
Wir stünden vor massiven politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, wo es darauf ankäme, Hass und Hetze zu überwinden und für „eine Versöhnung, die Menschen zusammenbringen kann, die Schuld überwinden kann, die Menschen eine Hoffnung für die Zukunft und für das friedliche Miteinander geben kann“ einzustehen.
Menschen eine Hoffnung für die Zukunft geben
Wiesemann sagte zu dem Neupriester Gabriel Kimmle: „Heute ja zu sagen, zu etwas, bei dem man nicht weiß, wie sehr man am Ende auf ein tieferes Selbst bestellt ist, das ist mutig! Aber es ist etwas in Ihnen, dass Ihnen die Kraft dazu gibt.“ Und weiter: „Wir müssen keine Angst haben, unsere Schwäche ist mit einprogrammiert und auch sie wird zu einem Ort der Verkündigung und zeigt, dass wir keine Superhelden sind, sondern Menschen, und damit wird deutlich, dass da ein Herz schlägt und nicht nur ein Job gemacht wird.“
Er gab dem Neupriester noch eine Hoffnung mit auf den Weg: Er werde immer Raum, Brüder und Schwestern und Menschen finden, die mitgehen und die von der selben Liebe berührt sind, wie er. „Wir sind nie alleine,“ so Wiesemann. „Gebe Gott Ihnen ganz viel innere Kraft und Freude an Ihrem Dienst.“
Die Priesterweihe ist eine liturgische Handlung mit reicher Symbolik. Zunächst legte der Weihekandidat gegenüber dem Bischof sein Weihversprechen ab. Darin verspricht er unter anderem, den Dienst am Wort Gottes treu und gewissenhaft zu erfüllen, die Sakramente gemäß der Überlieferung der Kirche zu feiern, den Heimatlosen und Notleidenden zu helfen sowie Ehrfurcht und Gehorsam gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern.
Die Weihe selbst empfing er durch die Handauflegung und das Weihegebet. Nach dem Bischof legten auch alle anwenden Priester dem Neupriester die Hände auf und machten so seine Aufnahme in das Presbyterium des Bistums deutlich. Das Messgewand wurde Gabriel Kimmle im Anschluss überreicht. Der Bischof salbte seine Hände mit Chrisam, dem Öl, das auch in der Taufe und bei der Firmung verwendet wird. Auf das Überreichen von Brot und Wein folgte die Umarmung als Zeichen der brüderlichen Verbundenheit.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes oblag dem KathedralJugendChor unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori und Domkantor Joachim Weller. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.
Gestern, Sonntag, 30. Juni, feierte Gabriel Kimmle seine Heimatprimiz in der Kirche St. Gallus in Birkenhördt. Um 16 Uhr folgte eine Festvesper mit Einzelsegen. - Presse/Bistum Speyer