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- Veröffentlicht am Sonntag, 21. April 2024 06:24
Dr. Ingrid Elgert als Clown, Peter David an der Drehorgel © Judith Klimm
In der AfA: Zauber der Manege zum Mitmachen
In dieser Woche war es soweit: Die Kinder in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AFA) waren eingeladen, an einer Projektwoche zum Thema 'Zirkus' teilzunehmen.
Da gab es erst einmal viel zu entdecken: Will ich jonglieren lernen? Vielleicht klappt es mit Tellerdrehen, Seiltanz, Diabolo...? Oder gar Einradfahren?
Wie in einem richtigen Zirkus müssen natürlich auch wilde Raubtiere, Pferde, Tänzer, Zauberer und Clowns auftreten. Musik gehört auf alle Fälle dazu.
Die Kinder konnten sich an den ersten drei Tagen alles anschauen. Am vierten Tag haben sie sich schließlich für Programmpunkte eingetragen, um intensiv unter Anleitung zu trainieren.
Hier wurden kleine und große Talente entdeckt. Es wurde auch selbst gebastelt: Pferdestecken, Jonglierbälle, Kostüme. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis 15 Jahren konnten langsam das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln.
Die Erfolgserlebnisse durch das Dranbleiben am Training gaben neuen Schwung und weckten Begeisterung. Für Kinder mit Fluchterfahrung war das Erlebnis von Selbstwirksamkeit am Ende besonders wichtig.
Am Freitag, dem fünften Projekttag, kam dann der große Moment, auf den alle hingearbeitet hatten: die Aufführung. Eltern, Geschwister, Bewohner und Mitarbeitende in der AfA waren eingeladen. Plakate und Handzettel wurden verteilt.
Vor der Aufführung zeigten ein Drehorgelspieler und ein Clown die Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung den Weg in Richtung selbstgebauter Manege.
Die Kinder und Jugendlichen waren an diesem Tag natürlich besonders aufgeregt und voller Vorfreude. Am Ende waren viel mehr Zuschauer dabei als erwartet, und im Anschluss gab es sogar Popcorn.
Es wurde ein Fest der Gemeinschaft und des Zusammenwirkens über alle Grenzen hinweg. Phantasie und Kreativität wie sie im Zirkus erlebt werden können, sind universell und verbinden alle Menschen.
An der Vorbereitung der Projektwoche waren sechs Mitarbeiterinnen aus den Bereichen Bildung und Erziehung sowie die Musikgruppe mit Geflüchteten in der AfA und vier Ehrenamtliche aus Speyer beteiligt.
Klaus Tischer brachte als Ehrenamtlicher seine ganzen Zirkus-Erfahrungen mit, da er jahrzehntelang Zirkusprojekte an Schulen durchgeführt hat.
Alle Organisatoren waren, wie die Zirkusmitglieder, mit großem Eifer von viel Spaß dabei. Ein Projekt, das auf jeden Fall wieder einmal auf dem Programm stehen und Schule machen sollte. - Judith Klimm