Aktuell

JSV Speyer: Frauen / Männer

Mit neuen Kräften in die Mission Titelverteidigung

Neues Jahr, neuer Modus, neue Gruppeneinteilung: Die neue Saison in der Judo-Bundesliga der Frauen bringt für den amtierenden Meister JSV Speyer einige Änderungen, angefangen mit den Gegnerinnen.

   Die Vorrundengruppen sind erneut neu eingeteilt worden. Der JSV bleibt in der Süd-West-Gruppe, trifft dort aber nun auf Hertha Walheim, den JC Bottrop, die Sport-Union Annen und den letztjährigen Gegner JC Wiesbaden – alles Mannschaften, die auch schon mal bei der Finalrunde dabei waren „Das ist eine Gruppenzusammensetzung, die Spannung verspricht“, so Teamchefin Nadine Lautenschläger.

   Los geht es am Samstag, wenn die Titelverteidigerinnen beim JC Bottrop gastieren – einem Verein, der für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt ist. „Der erste Saisonkampf ist natürlich immer ein Schritt ins Ungewisse und eine Standortbestimmung, die Teams sind neu zusammengesetzt und alle wissen noch nicht so richtig, wo sie stehen. Und wie immer hängt viel davon ab, wer welche Kämpferinnen am Kampftag zur Verfügung hat.“, erklärt die JSV-Teamchefin. Beiden Seiten werden einige Athletinnen aufgrund der Vorbereitung für die bevorstehende Europameisterschaft fehlen, auf Speyerer Seite betrifft dies Mascha und Seija Ballhaus. Hinzu kommen einige verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle.

   Dem JSV werden jedenfalls ein paar mehrere neue Kräfte zur Verfügung stehen, von denen auch fünf bereits am Samstag ihr Debüt feiern sollen: Vom TSV Abensberg kommt die Dritte der U18-Weltmeisterschaft, Jolina Reinhold. Mit Charlotte Nettesheim, Europameisterin der U18 in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm, die künftig bis 52 starten wird und Leona Dorofeev (-48kg), schließen sich zwei weiteres junges Top-Talent aus Deutschland dem JSV an. Vom Dauerrivalen TSG Backnang stößt Bettina Bauer, Kämpferin in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm, dazu. Hinzu kommt, dass Speyers Ukrainerin Yelyzaveta Lytvynenko eine Kollegin gewinnen konnte – Yuliia Kurchenko, ebenfalls in den höheren Gewichtsklassen zu Hause, ist ab diesem Jahr JSVlerin. Dieses Quintett steht in Bottrop im Aufgebot.

   Die Neuzugänge wurden auch gebraucht, denn es gibt Lücken zu schließen: Der JSV hat nämlich auch ein paar Abgänge zu verzeichnen. Allen voran Kim Polling – die Weltklassekämpferin und jahrelange Leistungsträgerin des JSV hat ihre Karriere beendet und auch Marlene Galandi zieht sich aus dem Leistungssport zurück. Aus beruflichen Gründen werden Mona Kohlbacher und Julia Holstein nicht mehr im Kader sein. „Ich hoffe, dass sie uns weiterhin neben der Matte unterstützen. Sie waren über die letzten Jahre immer dabei, haben für gute Stimmung gesorgt und waren wichtige Mitglieder unseres Teams – dafür danke ich ihnen sehr“, so Nadine Lautenschläger. Was die sportliche Zielsetzung betrifft für die Saison ist es klar, dass es als Titelverteidiger nicht leicht ist. Schon die Vorrundengruppe wird, kein Selbstläufer

   „Das wird kein Zuckerschlecken, aber natürlich ist unser Anspruch, als Titelverteidiger wieder in die Finalrunde zu kommen. Ich hoffe, unsere Mädels können den Schwung aus dem letzten Jahr mitnehmen und eine gute Leistung zeigen. Wir wollen den Jüngeren weiterhin eine Chance geben und mit einem guten Mix aus Jugend und Erfahrung auf die Matte gehen. Wir hoffen, dass wir ähnlich wie im letzten Jahr gut in die Saison reinkommen, unseren Rhythmus finden und konstant weitermachen in den folgenden Kämpfen“, kündigt die Speyerer Teamchefin an. - Seán McGinley


Männer

JSV geht optimistisch auf die längste Reise

Für die Männer des JSV Speyer steht am Samstag die längste Auswärtsfahrt der Saison auf dem Programm.

   Um 18 Uhr gastieren sie nämlich beim JC Leipzig, einem Team, das in den letzten Jahren immer mitgemischt hat im Kampf um die vorderen Plätze, aber diese Saison mit zwei Niederlagen in die neue Runde gestartet ist, und zwar gegen Offenbach und Karlsruhe – zwei Teams, die der JCL in den letzten Jahren immer hinter sich gelassen hat. „Sie waren in diesen Kämpfen auch nicht so gut aufgestellt wie sie eigentlich vom Kader her könnten. Auch wenn sie ein paar Abgänge hatten, haben sie immer noch viele gute Leute auf der Liste. Ich gehe davon aus, dass sie gegen uns alles aufbieten werden, um vor heimischem Publikum zurück in die Erfolgsspur zu kommen“, so der Speyerer Teamchef Michael Görgen-Sprau.

   Es spricht also einiges dafür, dass es wieder ein spannender Kampf auf Augenhöhe wird, so wie man es seit Jahren immer wieder kennt, wenn Speyer und Leipzig aufeinandertreffen. „Es ging immer hin und her über die Jahre – es gab Siege, Niederlagen, und auch Unentschieden“, erinnert sich der Speyerer Teamchef. Nicht so gerne erinnert sich der JSV an die letzte Reise nach Leipzig vor zwei Jahren, als eine von zahlreichen Ausfälle geschwächte Speyerer Mannschaft eine deutliche 3:11-Niederlage erlitt. Dieses Mal gibt der Kader allerdings Anlass für Optimismus, denn es ist jede Gewichtsklasse mindestens doppelt besetzt, zwei starke Georgier sind dabei, ebenso der eine oder andere, der am ersten Kampftag noch gefehlt hat. „Wir sind gut aufgestellt und fahren da hin, um etwas Zählbares mitzunehmen“, so Michael Görgen-Sprau.

   Die strapaziöse lange Rückfahrt durch die Nacht werden sich die JSVler dieses Mal ersparen, und stattdessen in Leipzig übernachten, um abends noch vor Ort gemeinsam noch etwas zu unternehmen und dann am Sonntag entspannt nach Hause zu fahren.

   Das schont nicht nur Gesundheit und Nerven, sondern fördert auch dem Teamgeist und ist ein weiter Grund, sich auf die längste Reise der Saison zu freuen. - Seán McGinley

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