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Erzengel Michael zwischen Erzmärtyrer Stephan und Gottesmutter Maria am Westbau des Doms zu Speyer. (19. Jh.). - © Bernhard Bumb

Der Dom zu Speyer und der Erzengel Michael – 29. September: Tag des Erzengel Michael

Wer sich den Grundriss des Doms zu Speyer genauer betrachtet, dem fällt auf, dass das Gebäude ab dem Querhaus einen leichten Knick hat. Das ist so gewollt.

   Zwar ist das Langhaus gemäß der ursprünglichen Methode von West nach Ost ausgerichtet (im Osten ist der sakrale/heilige Bereich: Altar). Der Knick bringt die Apsis (Ostbau des Doms) in die Richtung des Sonnenaufgangs aus der Sicht vom Standort der Baustelle am Tag der Gründung/des Baubeginns: Der Tag des Erzengels Michael. Davon geht die Archäo-Astronomie aus.

   Man muss wissen: der Erzengel Michael war zurzeit des Baus des Doms der Schutzpatron des Ostfränkischen/Deutschen Reiches. Und sein Gründer/1. Bauherr war Kaiser Konrad II., der, so wird vermutet, die Ausrichtung des Doms bestimmt hat um auf den Schutz des Erzengels Michael für sein Reich hinzuweisen.

   König Otto I., genannt der Große (Kaiser seit 962), besiegte am 10. August 955 auf dem Lechfeld unter dem Banner mit der Darstellung des Erzengels Michael die heidnischen Ungarn. Seither ist der Erzengel Michael der Schutzpatron des Ostfränkischen Reiches (Deutschland).

   In diesem Zusammenhang: Wer den Dom zu Speyer verstehen will, muss sich mit dem Weltbild des Mittelalters, mit dem König-/Kaisertum und mit der Bibel befassen. Grundsätzlich gilt für die damalige Zeit: Der Architekt des Doms zu Speyer (und anderer Kirchen) ist der Gott der Christen.

   Anders formuliert: die Umsetzung eines Gedankens/Plans für einen Kirchenbau wurde von Gott den Baumeistern/Bauleuten eingegeben.

   Eine der Quellen zu diesem Thema: „1027: Gründung des Speyerer Domes / Sonne – Orientierung – Achsknick – Gründungsdatum – Erzengel Michael“, Erwin Reidinger, Pilger Verlag, 2014, Herausgeber: Diözesanarchiv Speyer. - Bernhard Bumb

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