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- Veröffentlicht am Samstag, 11. Mai 2024 06:04
ZOB Speyer © UfS
UfS: Mehr soziale Teilhabe für Senioren
Busverkehr in Speyer-West nochmals überprüfen und barrierefreien Ausbau des ZOB vorziehen / CDU, AfD, FDP und SWG sind vehement dagegen!
Speyer. - Mehr soziale Teilhabe für ältere Menschen – diesem Gedanken trägt der Antrag der neuen Wählergruppe Unabhängig für Speyer (UfS) Rechnung.
Die UfS hat für den Stadtrat am 8. Mai den Antrag gestellt, die Auswirkungen der neue Linienführung der Busse, insbesondere die Anbindung für Speyer-West zu überprüfen.
Rosemarie Keller-Mehlem
„Das neue Liniennetz hat deutliche Verbesserungen etwa für das Industriegebiet-Süd gebracht und der östliche Bereich des Industriegebiets Auestraße wurde neu erschlossen. Auch die Nord-Süd-Verbindungen sind maßgeblich verbessert worden, doch aus Speyer-West erreichen die UfS seit der Einführung fortlaufend Beschwerden von älteren Menschen, die die Neuerungen der Linienführung als deutliche Verschlechterung ihrer persönlichen Situation erleben. Manche erfahren diese Änderungen sogar als Behinderung ihrer Teilnahme am sozialen und öffentlichen Leben“, berichtet UfS-Fraktionsvorsitzende Rosemarie Keller-Mehlem.
Einige Beispiele, die der UfS geschildert wurden
- Die Ärztehäuser im Diakonissenkrankenhaus können nur noch mit Umsteigen erreicht werden, was für ältere Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Gehhilfe schwer oder gar nicht möglich ist, da der ZOB noch nicht barrierefrei umgebaut ist.
- Eine 93 jährige Dame, sie wohnt in der Christoph-Lehmann-Straße, benötigt mit der neuen Linie 20-25 Minuten zum Friedhof, da der Bus erst durch das ganze Stadtgebiet fährt. Wenn die Dame zum Penny Markt oder in die Stadt möchte, muss sie erst zur Haltestelle Burgfeldschule laufen, was für eine 93 jährige Person sehr weit ist. Vorher war die Haltestelle nah, Sonntags fährt die 566 gar nicht
- Ein Ehepaar, 89 und 92 Jahre alt, das in der Nähe von St. Otto wohnt, ist regelmäßig in die Stadt zum Bummeln, Einkaufen und Kaffeetrinken gefahren. Die Dame ist auf einen Rollator angewiesen, ein Umstieg am Busbahnhof ist für sie nicht zu bewerkstelligen, die Besuche der Innenstadt entfallen seit diesem Jahr
Beate Klehr-Merkl
„Die neuen Linien führen zentral über den Busbahnhof (ZOB). Es muss vermehrt umgestiegen werden, was gerade für mobilitätseingeschränkte Menschen ein Problem ist. Das kann insbesondere für ältere, gebrechliche Menschen ein Ausschlusskriterium zur Benutzung des ÖPNVs sein. Hier sollte mit Blick auf die älteren Menschen dringend noch einmal eine Nachbesserung geprüft werden“, sagt Beate Klehr-Merkl, mitverantwortlich für die programmatische Ausrichtung der UfS.
Auch der Seniorenbeirat Speyer hat sich im Gespräch deutlich für eine nochmalige Evaluation der Linienführung ausgesprochen. Er brachte als eine weitere Lösungsoption die Anschaffung eines ehrenamtlich betriebenen Seniorentaxi-Busses ins Spiel, wie ihn bereits die AWO betreibt.
Im Stadtrat fragte Rosemarie Keller-Mehlem nach dem Stand des barrierefreien Ausbaus der Bushaltestellen und bat ausdrücklich darum, den barrierefreien Ausbau am ZOB zu priorisieren.
Zusätzlich beantragte die UfS die Verwaltung zu prüfen, ob an den Haltestellen, die besonders häufig von älteren Menschen benutzt werden, überdachte und seniorengerechte (Sitzhöhe) Sitzgelegenheiten vorhanden sind bzw. eingerichtet werden können, wo noch nicht geschehen.
Leider hat der Prüfantrag keine Mehrheit der Fraktionen im Stadtrat gefunden. Lediglich die SPD und FWG haben den Antrag unterstützt, während er von CDU, AfD, FDP und SWG vehement abgelehnt wurde. Grüne und Linke enthielten sich.
Der Antrag der UfS kann hier eingesehen werden, alle Anträge finden sich auf der Website www.ufs-speyer.de : https://buergerinfo2.speyer.de/getfile.php?id=72611&type=do - Presse/UfS