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Das Pfarrzentrum St. Otto soll im Spätsommer für den Bau von 44 Wohnungen abgerissen werden. - Bilder © Bernhard Bumb

Nah bei den Glocken / 44 neue Wohnungen

GEWO-Geschäftsführer Oliver Hanneder und SPD Speyer-West informieren über den Wohnungsbau an der Kirche St. Otto

Speyer. - Tja, so ändern sich die Zeiten. Das leerstehende Pfarrzentrum St. Otto (Pfarrsaal, Gruppenräume, Kindergarten) ist eigentlich schon Geschichte. Im Spätsommer soll dieser Komplex nach 60 Jahren seines Bestehens abgerissen werden.

   Hier werden drei Wohnblocks mit 44 Wohnungen entstehen. Bis fast in die Details der Planung ging gestern Oliver Hanneder, Geschäftsführer der GEWO.

   Begrüßt wurden 14 interessierte Bürger zu einem Ortstermin der SPD Speyer-West an der Kirche St. Otto vom Vorsitzenden Noah Claus. Mit dabei waren Inge Trageser-Glaser, Stadträtin der SPD, und die Leiterin des Stadtteilbüros Speyer-West Christa Berlinghoff.

 

Sebastian Gast, Oliver Hanneder, Noah Claus.

 

   Die GEWO will, soll und muss auch für Mieter mit (sehr) geringen Einkommen bauen, die Kirche ist inzwischen auch um jeden Cent froh, den sie bekommen kann. So fanden die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft und die Pfarrei Pax Christie zusammen: die Kirche verkauft, die GEWO kauft zu fairem Preis.

 

Ein neuer Saal fürs Feiern

   Für rund 20 Millionen € sollen neben der Kirche St. Otto auf dem Gelände des Pfarrzentrums drei Wohnblocks entstehen. Aufgrund der aktuellen politischen Lage in Europa rechnet Oliver Hanneder mit etwa 10 Prozent Verteuerung, bis mit dem Bau begonnen werden kann. Inzwischen sei das „tägliche Brot ein schwieriges Brot“. Die Baukosten galoppieren mittlerweile, so der Geschäftsführer. Man rechne mit einem Verlust, der aber „in den nächsten zehn bis 12 Jahren zu verkraften ist“.

   Hanneder wies daraufhin, dass das Unternehmen die politische Aufgabe erfüllen müsse, für Geringverdiener, für Leute mit kleinen Einkommen und die vom sozialen Netz aufgefangen werden, weiterhin Wohnraum anzubieten - „die Alleinerziehende mit zwei Kindern braucht Wohnraum“.

   Die drei projektierten Häuser entstehen auf einer zirka 3.000 Quadratmeter großen Fläche mit den Schmalseiten zur Kirche. Es sind 44 Wohnungen geplant – davon 20 öffentlich gefördert – mit 65 bis 145 Quadratmetern Wohnfläche. Der Mietpreis: 7,40 € für die öffentlich geförderten Wohnungen, 9,50 € für die anderen. Zu den Wohnblocks gehören: Kellerräume, eine Tiefgarage, ein Kinderspielplatz, Dachbegrünung und Solaranlagen. Im Zusammenhang mit dem Bau der Wohnungen und der Zufahrt zur Tiefgarage werde die Ampel bei S. Otto und die Bushaltestelle versetzt.

   Die GEWO hat bei den Wohnungen einen 180 Quadratmeter großen Raum als Begegnungsstätte vorgesehen: gesellige Zusammenkünfte, Gemeindefeste, Kaffeklatsch, Kirchweih, Kommunionfeiern, Stickgruppen, Singrunden und wie ein Bürger anmerkte: „Und für Goldene Hochzeit“. Wobei die Gemeinde St. Otto das Vorrecht bei der Vergabe des Raumes habe, hieß es.

   Seitens der Gemeinde St. Otto kam Sebastian Gast, Mitglied im Gemeindeausschuss (ehem. Pfarrgemeinderat) und im Pfarreirat zum Ortstermin der SPD Speyer-West. Gast erwähnte, dass jeden Tag um 12 Uhr, montags und samstags um 18 Uhr für einige Minuten die Glocken läuten und selbstverständlich an den hohen kirchlichen Feiertagen.

   Und weil dies so ist, wird das Glockenläuten im Mietvertrag festgeschrieben, betonte Hanneder. - Bernhard Bumb

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