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Wasserwerfer frischen den Russenweiher auf © Feuerwehr Speyer

Russenweiher umgekippt – fast alle Fische tot - Kommentar: Weiher trockenlegen

Großeinsatz am Russenweiher: THW und Feuerwehr retten Fische vor Massensterben

Speyer. - Am gestrigen Abend kam es zu einem Großeinsatz am Russenweiher, nachdem hunderte Fische in den flachen Uferbereichen tot aufgefunden wurden oder nach Luft schnappten.

   Die Feuerwehr Speyer forderte umgehend einen Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) an, um die Situation zu bewerten und Sofortmaßnahmen einzuleiten. Nach einer ersten Erkundung der Lage wurde der Technische Zug alarmiert, um den Weiher mit dringend benötigtem Sauerstoff zu versorgen.

   Zu diesem Zweck installierte das THW neben den bereits von der Feuerwehr aufgestellten Belüftungswerfern zusätzliche Elektrotauchpumpen sowie die leistungsstarke Großpumpe "Hannibal". Das Ziel war, den Sauerstoffgehalt des Wassers zu erhöhen und so weiteres Fischsterben zu verhindern.

   Auch das THW aus Germersheim wurde hinzugezogen, um beim Retten der noch lebenden Fische zu unterstützen. Im Laufe des Einsatzes wurde deutlich, dass die Maßnahmen erfolgreich waren und die Fische im Weiher verbleiben konnten.

   Insgesamt waren rund 40 Einsatzkräfte aus zwei THW-Ortsverbänden mit neun Fahrzeugen und zwei Anhängern vor Ort im Einsatz. Dank des schnellen und koordinierten Handelns von Feuerwehr und THW konnte das akute Fischsterben eingedämmt werden. - Presse/Christopher Sohn/THW

 

Speyer. - Am Abend des 11. September 2024, wurde die Feuerwehr Speyer zu einer Geruchsbelästigung an den Russenweiher alarmiert, wobei auch auf tote Fische verwiesen wurde.

   Die erste eintreffende Mannschaft der Feuerwehr bestätigte den Sachverhalt. In den flachen Uferbereichen des Russenweihers hatten sich hunderte Fische angesammelt, welche nach Luft rangen oder bereits verendet waren. Der diensthabende Leitungsdienst wurde umgehend informiert.

   Daraufhin wurde durch diesen entschieden, einen Großeinsatz von Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk (THW) einzuleiten.

   Die Feuerwehr nahm das Hytrans Fire System in Betrieb und setzte fünf mobile Wasserwerfer ein, um Sauerstoff in den See einzuleiten. Weitere Tragkraftspritzen standen bereit. Das THW setzte seine Hanibal-Pumpe sowie weitere Tauchpumpen ein, um die Zirkulation innerhalb des Russenweihers zu verbessern. Ebenfalls wurden auf der gegenüberliegenden Uferseite mehrere Wasserwerfer eingesetzt.

   Um die im Weiher verbleibenden Fische zu retten, wurden parallel zum Einsatz Fischereiberater hinzugezogen. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) gab am späten Abend des 11. Septembers 2024 die Zustimmung, die Fische in den Binsfeldsee umzusiedeln. Die Durchführung wurde mit Hilfe zweier Angler vorbereitet, jedoch wurde festgestellt, dass die Fische sich wieder vom Ufer zurückgezogen hatten. Daher konnte darauf geschlossen werden, dass die Einbringung von Sauerstoff durch Wasserwerfer sowie die weiteren Maßnahmen wirksam waren.

   Die Feuerwehr sowie das THW waren mit bis zu 70 Einsatzkräften sowie Fachberatern vor Ort. Es wurden 15 Fahrzeuge eingesetzt. Die Anzahl an eingesetzten Kräften konnte noch im Laufe der Nacht auf ein Minimum reduziert werden. - Stadt Speyer

 

Kommentar

Im Russenweiher sind zahlreiche Fische verendet. Schlagzeilen im Internet: Feuerwehr setzt Pumpen und Wasserwerfer ein - Sauerstoffmangel durch Pflanzenwachstum - Fischsterben durch gekappte Sauerstoffzufuhr - Tote Fische werden vom Bauhof entsorgt

   Im Russenweiher gab es schon oft, seit dieser künstlich angelegte See existiert, Probleme. Ursprünglich war der Weiher ein Baggersee. Hier wurde Kies gehoben. Dazu heißt es in Wikipedia:

   Der See entstand in den Jahren um 1900, als der Eigentümer des Geländes, der Landwirt Franz Thomas, ihn zum Zwecke der Kiesgewinnung ausbaggerte. Der Kies diente als Rohstoff für damalige Bauprojekte in der Stadt Speyer, insbesondere für den Bau der Kaserne für die Bayrischen Pioniere – später französische Kaserne, heute Wohngebiet Normand – und für das Krankenhaus der Evangelischen Diakonissenanstalt.

   In einem Beitrag des Historischen Vereins der Pfalz, Ortsgruppe Speyer, heißt es, dass russische Kriegsgefangene/Zwangsarbeiter während des 1. Weltkrieges, die in Speyerer Unternehmen tätig waren, in diesem Gewässer gebadet haben, was zur Namensgebung „Russenweiher“ durch damalige Bewohner in diesem Gebiet geführt hat.

   Ein großes Problem seit Bestehen des Weihers ist der fehlende natürliche Zufluss und die Verschlammung durch die herabfallende Blätter der umstehenden Bäumen und des abgestorbenen Uferbewuchses. Dies verursacht für die Fische eine immerwährende lebensbedrohliche Situation.

   Es ist wohl besser, den Russenweiher trockenzulegen, das Gelände aufzufüllen und entweder eine Grünanlage, einen Hain (kleiner Wald, Baumgruppe mit Gebüsch) anzulegen oder bei geeigneten Bodenverhältnissen hier Wohnungen mit großzügiger Grünanlage zu errichten. - Bernhard Bumb

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