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- Veröffentlicht am Montag, 17. März 2025 18:22
Philipp Müller vom JSV (blau) © Thomas Hoffmann
Judo: Knappe Niederlage zum Saisonstart
Spannende und hochklassige Kämpfe und eine knappe Niederlage der Heimmannschaft gegen den Rekordmeister TSV Abensberg haben die zahlreichen Zuschauer am Samstag im bis unter die Decke vollbesetzten Speyerer Judomaxx erlebt.
Die große, stimmungsvolle Kulisse auf den Rängen bildete einen würdigen Rahmen für das, was sich auf der Matte abspielte. Es waren letztendlich nur Kleinigkeit, die den Ausschlag gaben beim 8:6-Sieg für den Favoriten aus Bayern.
Die Auslosung hatte dem Heimteam in die Karten gespielt, denn in den ersten beiden Kämpfen waren Philipp Müller, Punktegarant in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm, und der Georgier Dimitri Gochilaidze, hochgestellt in die Kategorie bis 90 Kilogramm, an der Reihe.
Und beide lieferten wie erhofft ab. Müller setzte sich über die volle Kampfzeit gegen einen der führenden deutschen Nachwuchskämpfer in der Gewichtsklasse, Kevin Abeltshauser, durch, und Gochilaidze übernahm gegen den ebenfalls normalerweise in der Klasse bis 81 antretenden Timo Cavelius immer mehr die Kontrolle und setzte sich letztlich verdient durch.
Mit dieser 2:0-Führung hatte der JSV die Chance, den Kampf offen zu halten. Die nächste drei Kämpfe gingen jedoch an die Gäste – Andreas Benkert unterlag sehr knapp über die volle Kampfzeit dem Kanadier Zachary Burt, Yves Touna war gegen den ehemaligen Weltmeister Saeid Mollaei ohne Chance, und Neuzugang Fabian Hässner musste sich bei seinem Speyerer Debüt dem Georgier Jaba Papinashvili geschlagen geben.
Der nächste Speyerer Georgier, Tengo Zirakashvilli, tat sich gegen David Kupper zwar schwer, konnte den Sieg letztlich über die Zeit bringen und somit ausgleichen. Im abschließenden Schwergewichtskampf unterlag jedoch Viktor Driller trotz beherztem Einsatz dem Georgier Saba Inaneishvili.
Im zweiten Durchgang lastete der Druck zunächst erneut auf Müller und Gochilaidze, den JSV im Kampf zu halten, und erneut erfüllten beide ihre Aufgaben mit Bravour, um Speyer mit 5:4 wieder in Front zu bringen. Anschließend ging Franz Haettich, eingewogen bis 90 Kilogramm, gegen Burt auf die Matte.
In einem spannenden und engen Kampf musste sich der Speyerer erst nach über sieben Minuten Kampfzeit geschlagen geben. Damit zeichnete sich ab, dass die ausstehenden Kämpfe in den beiden leichtesten Gewichtsklassen entscheidend sein würden.
Hier hatte der JSV gegenüber dem ersten Durchgang umgestellt und Irakli Kupatadze bis 60 Kilogramm gegen seinen georgischen Landsmann Papinashvilli gestellt und Felix Bächle anstelle von Zirakashvilli bis 66 Kilogramm gebracht – etwas mehr Risiko, in der Hoffnung, beide Kämpfe zu gewinnen und so doch noch auszugleichen.
Doch der Plan ging nicht auf, denn Kupatadze unterlag, und auch der starke Auftritt von Bächle, der seinen Kampf gewinnen konnte, änderte nichts daran, dass an diesem Tag Abensberg als Sieger von der Matte ging.
„Es waren mal wieder nur Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachten“, konstatierte JSV-Teamchef Michael Görgen-Sprau. „Die Schlüsselkämpfe waren die in der Klasse bis 100 Kilogramm. Andy Benkert und Franz Haettich haben super gekämpft, für beide wäre mit etwas Glück mehr drin gewesen. Und wenn wir Pierre Ederer, unseren Top-Mann in dieser Gewichtsklasse, gehabt hätten, dann sowieso. Leider hat er sich letzte Woche im Trainingslager am Knie verletzt und konnte nicht kämpfen.“
Für die Speyerer geht es am 12. April weiter mit dem zweiten Saisonkampf gegen den JC Leipzig, der zum Saisonstart unerwartet bei Samurai Offenbach unterlag – allerdings mit einer personell deutlich geschwächten Aufstellung.
„Ich bin mir sicher, dass sie beim Heimkampf wieder ganz anders aufgestellt sind und es die gewohnt schwierige Aufgabe wird“, so der Speyerer Teamchef. - Seán McGinley