Aktuell

Von Renaissance, Klassik, Romantik bis Rock / Musik am Dom zu Speyer 2022 

Großes Programm

Domdekan Kohl, der für die Liturgie und damit auch für die Musik an der Kathedrale zuständig ist, lobte die Arbeit der Dommusik in den beiden letzten Jahren. „Durch unermüdlichen Einsatz und mit viel Kreativität, sind wir bestens durch die Corona-Zeit gekommen“. Beleg hierfür sei das Wachstum der Chorgruppen, wo andernorts ein Chorsterben eingesetzt habe.

   Domkapellmeister Melchiori betonte, dass die Dommusik „voller Freude Zuversicht“ in das Jahr 2022 gestartet sei. So habe man zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder ein gedrucktes Jahresprogramm veröffentlicht, um dieser Zuversicht Ausdruck zu verleihen.

 

Musikalische Andachten und Konzerte

   Erstmals seit zwei Jahren wurde 2021 die traditionelle Konzertreihe „Cantate Domino“ in der Fastenzeit wieder aufgenommen. Die geistlichen Konzerte laden innerhalb der geprägten Zeiten (Advents- und Fastenzeit) samstags zur Besinnung in den Dom ein.

   Die in der Pandemiezeit erfolgreich begründete Reihe musikalischer Andachten wird mit „Halte.Punkt.Maria“ im Mai fortgesetzt. Musik spielt in den etwa halbstündigen Wortgottesdiensten eine besondere Rolle. Im Marienmonat Mai sind die Andachten der Gottesmutter geweiht, bei entsprechender Auswahl der Musikstücke. Termine sind der 7., 21. und 28. Mai, jeweils um 18 Uhr.

   Am Sonntag, 22. Mai, 15 Uhr, stellen die Nachwuchschöre das Kurzmusical „Bartimäus geht ein Licht auf“ in der Kirche des Priesterseminars St. German auf die Beine. So bekommen die Kinderchorgruppen ihr eigenes Konzerterlebnis.

   Gerade gestartet ist der Internationale Orgelzyklus mit einem Konzert des Zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff. Unter der künstlerischen Leitung von Domorganist Markus Eichenlaub werden in neun weiteren Konzerten namhafte Interpreten aus der Schweiz, Frankreich, England, der Slowakei und Deutschland sowie eine Organistin aus Spanien zu hören sein. Auch hier ist die Hoffnung groß, dass nach zwei Jahren mit Reiseeinschränkungen die Gäste aus Europa wieder ungehindert nach Speyer kommen können.

   Eine Besonderheit wird in diesem Jahr ein Meisterkurs von Prof. Daniel Roth sein. Der Organist, Komponist und Musikpädagoge arbeitet beinahe 80-jährig immer noch als Titularorganist an Saint-Sulpice in Paris.

 

Erstmals eine Chor-Nacht

   Auf Initiative der Dommusik findet 2022 erstmals eine Speyerer Chor-Nacht statt. Acht Chöre präsentieren an vier verschieden Spielorten abwechslungsreiche Chor-Musik in insgesamt 16 Kurzkonzerten.

   Ob Renaissance, Klassik, Romantik, Pop oder Rock, ob geistliche oder weltliche Musik, ob Knaben-, Mädchen-, Jugend-, Männer- oder großer gemischter Chor: Ein vielfältiges Programm hochwertiger Chormusik ist zu hören in der Kirche St. Joseph, im Alten Stadtsaal, im Innenhof des Historischen Museums und im Dom, in dem auch um 22:45 Uhr ein gemeinsames Abschluss-Singen aller Chöre stattfinden wird. Die teilnehmen Chöre bilden eine regionen- und konfessionsübergreifende Gemeinschaft.

   Es sind dies der Kathedral-Jugendchor Trier, der Mädchenchor „Cantus Juvenum“ Karlsruhe, der Gospelchor Lingenfeld, der Mozartchor Speyer, das Ensemble Vocapella Limburg, die Speyerer Domsingknaben, der Mädchenchor am Dom zu Speyer und der Domchor Speyer.

   Auch bei der „Speyerer Kult(o)urnacht“ am 10. Juni  ist die Dommusik dabei. Von 19 bis 22 Uhr spielt Domorganist Markus Eichenlaub beschwingte Musik an den beiden großen Orgeln des Doms.

   Am Sonntag, 3. Juli, wirkt der Domchor beim Abschlusskonzert des Musikfestes Speyer der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in der Gedächtniskirche mit. Unter der Leitung von deren Chefdirigenten Michael Francis steht das selten gespielte Oratorium „Christus am Ölberge“ von Ludwig van Beethoven auf dem Programm.

 

Die Internationalen Musiktage 2022

   Eine besondere Stellung innerhalb des Jahres nehmen die Internationalen Musiktage Dom zu Speyer ein. In 15 Konzerten im Dom und an anderen Orten der Stadt wird geistliche Musik auf einem Niveau geboten, dass es mit internationalen Festspielen aufnehmen kann. Einen Schwerpunkt bildet 2022 die Musik des Barockkomponisten Georg Friedrich Händel.

   Mit seinem „Utrechter Te Deum und Jubilate“ beginnen die Musiktage am 16. September um 19:30 Uhr im Dom. Neben weiteren Stücken Händels kommt mehrfach Musik von Heinrich Schütz zu Gehör. Im November 2022 wird seines 350. Todestages gedacht. Daneben stehen Alte Musik aus Nordeuropa und Gregorianik auf dem Programm.

   Genauso vielfältig wie die Stückeauswahl sind auch die Konzertformate: Lunchtime-Konzerte zur Mittagszeit, Orgel 3.0 am frühen Nachmittag und Nachtkonzerte bieten Gelegenheit, dem eigenen Biorhythmus und dem Musikgeschmack folgend fast rund um die Uhr Konzerte zu besuchen. Vielfältig ist auch die Zusammensetzung der Instrumental- und Gesangsgruppen, die teilweise aus Ensembles der Dommusik und aus Gästen bestehen.

   Ein Novum und eine Besonderheit ist der Gastauftritt des Westminster Cathedral Choir am Samstag, 24. September. Die Westminster Cathedral (nicht zur verwechseln mir Westminster Abbey) ist die größte katholische Kirche in der britischen Hauptstadt und sein Chor einer der weltweit besten seiner Art, der zudem nur selten außerhalb Englands aufritt.

   Beschlossen wird das Festival am Montag, 3. Oktober, in der katholischen Kirche St. Joseph mit dem biblischem Oratorium „Joshua“ von Händel. Die Titelrolle singt der englische Startenor James Gilchrist.

 

Schwerpunkt Chorarbeit

   Die wichtigste Aufgabe der Dommusik ist die musikalische Gestaltung der Gottesdienste. Um diese gewährleisten zu können, steht die Chorarbeit innerhalb der Dommusik an erster Stelle. Rund 70 Knabenstimmen und junge Männerstimmen der Domsingknaben, etwa 100 Sängerinnen des Mädchenchores und derzeit rund 70 Sängerinnen und Sänger des Domchores gestalten in wechselnden Formationen die Gottesdienste. Dazu kommen kleinere Ensembles wie die Schola Gregoriana. Außerdem singen 150 Kinder bereits in den Gruppen für kleinere Kinder und den ersten Grundschulklassen.

   Diese Chorarbeit in den zwei zurückliegenden Pandemiejahren aufrecht und lebendig zu erhalten, war eine große Herausforderung. Dass die Mitgliederzahlen nicht gesunken, sondern zuletzt sogar gestiegen sind, spricht für die Qualität in der musikalischen Ausbildung vor allem aber in der Gemeinschaftsarbeit der Speyerer Dommusik. Diese äußert sich beispielsweise in den Angeboten der Karwoche, die über die gemeinsamen Proben weit hinaus reichen. So standen an einem Nachmittag verschiedene Sport- und Bastelangebote zu Auswahl, am nächsten Tag gab es einen gemeinsamen Ausflug in einen großen Freizeitpark.

   Im Rahmen eines besonderen Gottesdienstes werden alljährlich Mädchen und Jungen am Übergang von der Grundschulzeit in die weiterführenden Schulen in den A-Chor aufgenommen. Viele von ihnen haben zuvor die Klosterschule St. Magdalena besucht, mit der die Dommusik eng kooperiert.

   Die Schüler dort sind automatisch Teil der sogenannten B-Chöre und wirken bereits gelegentlich bei Gottesdiensten am Dom mit. Der nächste Schritt ist dann der Übergang in den A-Chor gegen Ende der vierten Klasse. Diese Kinder entscheiden sich mit ihren Eltern bewusst dafür, weiter in den Chorgruppen der Dommusik mitzusingen.

 

Bauliche Veränderungen

Die neue Orgel in der Afrakapelle

   Am Papstsonntag, 27. März, wurde die neue Orgel in der Afrakapelle durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann geweiht. Die Orgel in der Afrakapelle wurde, wie die bereits im Dom befindliche Truhenorgel, von der niederländischen Orgelbaufirma Klop gebaut. Auch wenn die Hauptorgel im Dom zehn Mal so viele Pfeifen besitzt, passt die neue Orgel mit ihren 583 Pfeifen genau zu der ihr zugedachten Aufgabe in der Afrakapelle.

   Sie ist mit zwei Manualen (jeweils ein Umfang des C - g‘‘‘) sowie Pedal (Umfang C -f‘) ausgestattet. Die Klop-Orgel hat nur Holzpfeifen, welche einen kammermusikalischen Klang erzeugen, der klangvoll, üppig, aber nicht aufdringlich ist. Somit ist die neue Orgel zur Begleitung der Messen in der Afrakapelle sehr gut geeignet.

 

Neue Lautsprecheranlage

   Ehrgeizig war das Ziel der Arbeitsgruppe rund um den Domkustos, die sich seit Beginn des Jahres um die Umsetzung der neuen Lautsprecheranlage kümmert. Trotz mehrerer Corona-Fälle unter den Mitarbeitern und Handwerkern konnte die neue Lautsprecheranlage im Dom an Ostern in Betrieb gehen.

   In der Arbeitsgruppe zur Konzeption und dem Einbau einer neuen Lautsprecheranlage im Dom hatte über Domkantor Joachim Weller auch die Dommusik entscheidend mitgewirkt. Ein besonderes Augenmerk hatte er dabei auf die Qualität der Musikübertragung gelegt. Neben der Sprachübertragung wird über die Anlage in jedem Gottesdienst auch die Singstimme des Kantors übertragen.

   Die alte Anlage hatte jedoch nicht alle Frequenzen der menschlichen Stimme berücksichtigt, sondern war auf die Übertragung der Sprechstimme ausgelegt. Die neue Anlage kann, zumal sobald die bereits bestellten, aber noch nicht gelieferten neuen Mikrophone eintreffen, die Singstimme so übertragen, dass der Gesang sich wesentlich natürlicher anhört. Ebenso wird es möglich sein, kleine Chorgruppen zu verstärken, die es sonst in dem riesigen Raum eher schwer haben.

   Und auch moderne Musikstile wurden bei der Planung berücksichtigt: Über die beiden neu angeschafften Subwoofer können beispielsweise bei „United Praise“ die Bässe eindrucksvoll übertragen werden.

   „Die Anlage ist derzeit zu 80 Prozent fertig gestellt“, sagt Domkantor Weller. „Wir warten derzeit noch auf einige technische Komponenten, wie die neuen Mikrofone, die aufgrund von langen Lieferzeiten erst Mitte Mai erwartet werden.“ Zu den Restarbeiten zählt auch der Einbau der induktiven Hörschleife, die Personen mit Hörbeeinträchtigungen zu Nutze kommen wird.

   Einiges an Arbeit wird noch in die Einstellung der Anlage fließen. „Hier sind wir auf die Rückmeldungen von Nutzern und Gottesdienstbesuchern angewiesen, da erst mit der Nutzung die Schwachstellen und das Verbesserungspotenzial erkannt werden können.“ - Presse/Bistum Speyer

Aktuelle Informationen sowie der Programmflyer zum Download: www.dommusik-speyer.de

 

SOCIAL MEDIA KANÄLE DER DOMMUSIK

Youtube Kanal: www.youtube.com/channel/UCyqha1FigTtcpkmHeIPfY0w

Facebook: www.facebook.com/dommusikspeyer

Instagram: www.instagram.com/dommusikspeyer/

Zusätzliche Informationen