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„Gurs 1940“ / Ausstellungseröffnung 

Montag, den 12. Juni, 18 Uhr / Rathausfoyer und Ratssaal

Schifferstadt. - Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses bis zum 30.06. im Foyer zu sehen. Bei der Eröffnung wird Roland Paul, Historiker und Volkskundler, den lokalen und historischen Hintergrund in einem rund 45 minütigen Vortrag vertiefen.

   Die Deportation von mehr als 6.500 Juden aus Baden, der Pfalz und aus dem Saarland ist Thema der umfassenden Wanderausstellung. Bei den Verschleppungen am 22. und 23. Oktober 1940 handelt es sich um eine der ersten systematischen Deportationen durch die Nationalsozialisten.

   Das Ziel der Züge, die in zahlreichen Städten gestartet waren, war das Lager Gurs, das am Fuße der Pyrenäen in Südwestfrankreich 1939 für Flüchtlinge aus Spanien errichtet worden war. Viele der Deportierten starben dort oder in anderen Lagern Südfrankreichs. Die in Gurs Internierten wurden ab dem Sommer 1942 nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor verschleppt und ermordet. Nur wenige Menschen überlebten.

   Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz (GHWK) hat die Ausstellung in deutscher und französischer Sprache erarbeitet. Sie zeigt den Ablauf der Deportation und das Verhalten der lokalen Bevölkerung. Sie beschreibt die furchtbaren hygienischen Zustände im Lager Gurs anhand von Berichten, Fotos und Zeichnungen der dort internierten Personen. Sie beleuchtet die Zusammenarbeit der Vichy-Regierung und der Nationalsozialisten. Weitere Kapitel widmen sich der Erinnerungskultur und der Aufarbeitung.

   Rund ein Viertel der Ausstellung beschäftigt sich spezifisch mit dem Schicksal pfälzischer Juden. Diese Inhalte wurden kuratiert von Roland Paul von der Arbeitsstelle „Geschichte der Juden in der Pfalz“. - Felicitas Brendel

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